Heute ist ein guter Tag zum Pflügen. Sonne, trocken, die Aussaat des Sommerweizen steht an und um den Acker entsprechend vorzubereiten wird er heute nach der Winterruhe gepflügt. Wir haben das Glück in einer sehr fruchtbaren Gegend zu wohnen. Nicht zuletzt deshalb haben sich hier schon vor Jahrtausenden Menschen angesiedelt. Immer mehr Menschen zieht es in die Städte und das Umland, immer mehr wertvolle Ackerflächen gehen verloren zugunsten von Bauland für Wohnraum und Gewerbe.
Dass wir hier noch landwirtschaftlich produzieren, ist also auch schon ein bisschen ein Glücksfall. Aber ein bedeutender, der in unsicheren Zeiten immer wieder Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Mehr noch als auf Gas und Öl sind wir auf eine funktionierende, unabhängig produzierende Landwirtschaft angewiesen. Das zeigt der Ukraine-Konflikt auch. Denn Getreidemengen, die in der Ukraine produziert und zu einem beträchtlichen Teil exportiert werden, können aufgrund des Konfliktes nur in kleinerem Umfang angebaut und geerntet werden. Das treibt den Weltmarktpreis zu Ungunsten der ohnehin benachteiligten ärmeren Länder in die Höhe. Und über einen gestiegen Weizenpreis kann sich unter diesen Umständen niemand freuen.
Zwar produzieren wir in Deutschland, laut Landwirtschaftsministerium, ausreichend Weizen für den eigenen Bedarf, aber es wird klar wie wichtig unsere heimische Landwirtschaft ist und welchen Beitrag sie für die Bevölkerung leistet. Nämlich die gesicherte Versorgung mit Grundnahrungsmitteln. Das dies so bleiben kann bedeutet aber eben auch, dass die qualitativ hochwertigen Böden erhalten werden müssen.
Denn gute Tage zum Pflügen kommen immer wieder, aber ein zugebauter Boden ist unwiederbringlich verloren.